Das Heilige Jahr in Santiago de Compostela wird in den Jahren gefeiert, in denen der Festtag des Heiligen Jakobus (der Jakobstag), also der 25. Juli, auf einen Sonntag fällt.
Dieses von Papst Calixtus II. im Jahr 1122 verliehene und von Alexander III. im Jahr 1179 bestätigte Sonderrecht besteht darin, dass man in der Kathedrale von Santiago de Compostela die Gnade des Jubiläumsablasses erlangen kann.
Die nächsten Heiligen Jahre sind 2027, 2032, 2043 … Immer abwechselnd alle sechs – fünf – sechs – elf Jahre.
EINFÜHRUNG ZUM HEILIGEN JAHR
Ein Heiliges Jahr wird dann gefeiert, wenn der 25. Juli auf einen Sonntag fällt. Einer Jahrhunderte alten Tradition folgend, wird der Papst deshalb 2021 ein Heiliges Jahr ausrufen. Am Ende einer Pilgerreise nach Santiago de Compostela erwartet die Gläubigen 2021 gemäß dem christlichen Glauben die Möglichkeit, einen Sündenablass zu erwerben, gültig für sich selbst oder seine Lieben.
Begleitet wird das Heilige Jahr von kulturellen und religiösen Höhepunkten: Neben der Öffnung und Schließung der Heiligen Pforte, wird den Pilgern die Gelegenheit geboten, die spanische Kultur kennen zu lernen: durch Konzerte, Kulturveranstaltungen, Führungen, Ausstellungen und vieles mehr.
Ob in den geschäftigen Sommermonaten oder der ruhigen Jahreszeit, ein Besuch in Santiago de Compostela bietet jedes Jahr wohlverdiente Erholung und die Rückkehr zu sich selbst.
Ich helfe dir gerne bei deinen Vorbereitungen.
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DAS HEILIGE JAHR IN SANTIAGO DE COMPOSTELA
Das nächste Heilige Jahr 2027 ist wohl für viele Meschen ein Symbol der Hoffnung. Da bist dorthin noch viel ZEit vergeht, lohnt es sich trotzdem auch in diesem Jahr, einem normalen Jahr, den Jakobsweg zu gehen.
Santiago de Compostela ist seit Jahrhunderten der Zielort solcher Pilgerreisen. Eine Pilgerreise ist zu jeder Zeit ein besonderes Erlebnis. Im kommenden Heiligen Jahr 2027 werden wieder deutlich mehr Pilger erwartet, als in den Jahren zuvor. Viele Feierlichkeiten werden das Heiliges Compostelanisches Jahr (span. „Año Santo Compostelano‘‘ oder ‘‘Año Santo Jacobeo‘‘) begleiten.
Ein Heiliges Jahr wird begangen, wenn der 25. Juli des Jahres, der Festtag des Hl. Jakobus auf einen Sonntag fällt. An diesem Tag wird an dessen Tod und Geburt im Himmel gedacht. Einigen ist der Heilige Jakobus/Jakob besser bekannt unter seinem spanischen Namen: Santiago.
Im Jahr 2027 ist der 25. Juli wieder ein Sonntag, jedoch beginnt das Heilige Jahr bereits mit der Öffnung einer Heiligen Pforte (span. „Puerta Santa“) oder auch der Pforte der Vergebung, (span. „Puerta de Perdón“) am 31. Dezember des Vorjahres, also in 2026.
SCHLIESSUNG DER HEILIGEN PFORTE AM 31.12.
Die Heilige Pforte der Kathedrale in Santiago de Compostela wird durch den Erzbischof von Santiago geöffnet. und von diesem normalerweise ein Jahr später, am 31sten Dezember des Heiligen Jahres wieder verschlossen.
Nur in einem Heiligen Jahr ist es den Pilgern möglich, die Kathedrale von Santiago de Compostela durch die Heilige Pforte zu betreten. Dem katholischen Glauben nach, werden jedem der die Pforte durchschreitet seine Sünden vergeben. Das Durchschreiten einer Heiligen Pforte gleicht somit dem Abschied von einem Leben in Schuld zur Empfängnis der Gnade.
PILGERRITUALE IM HEILIGEN JAHR
Im Mittelalter war es üblich, sich kurz vor Ankunft in Santiago im kleinen Fluß Rio Lavacolla gründlich zu reinigen. Einige Pilger gingen dann von Monte del Gozo barfuß bis in die Stadt und zur Kathedrale von Santiago de Compostela.
In einem Heiligen Jahr ist es Brauch, die Kathedrale durch die Heilige Pforte zu betreten. Für viele Pilger ist das Ritual des Aufstiegs zur Apostelstatue hinter dem Altar der krönende Abschluss der Pilgerreise. Früher konnte man die Apostelstatue noch umarmen, was heute nicht mehr möglich ist.
Ein weiteres Pilgerritual ist der Besuch des Silberschreins in der Krypta unter dem Hauptaltar. Dort werden die Gebeine des Apostels aufbewahrt.
Im Heiligen Jahr gehört zum vollständigen Sündenablass noch die Teilnahme der Heiligen Messe und der Empfang der Kommunion hinzu. Abschluss bildet die Beichte und Vergebung aller Sünden.
XACOBEO
Die offizielle Seite von „El Consejo Jacobeo“ ist eine Kooperation der Zusammenarbeit zwischen den staatlichen autonomen Gemeinschaften entlang der Jakobswege in Spanien.
Der Rat bereitet die Feierlichkeiten aus kultureller Sicht rund um das Jakobusjahr vor. Sie empfehlen unter anderem Aktionen zur Förderung und Verbreitung das Jakobsweges.
OFFIZIELLE STICKERS XACOBEO ZUM DOWNLOAD
Die folgenden Sticker stehen auf der Webseite von Consejo Xacobeo seit 2021 zum kostenlosen download bereit. Es gibt die Sticker sowohl für Apple als auch Android Handys:
GESCHICHTLICHER RÜCKBLICK
Zurückführen kann man die Ausrufung eines Heiligen Jahres auf das Alte Testament, daher fällt es heute mit den Feierlichkeiten des Ruhejahres im Judentum zusammen.
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Und ihr sollt das fünfzigste Jahr heiligen und sollt im Land eine Freilassung ausrufen für alle, die darin wohnen. Es ist das Jubeljahr, in dem jeder bei euch wieder zu seinem Eigentum kommen und zu seiner Familie zurückkehren soll (3 Moses / Leviticus 25:10)
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Alle 7 Jahre feierten die Juden ein Sabbatjahr. Somit ergibt sich ein Zirkel von 49 Jahren: Nach jedem 7. Sabbatjahr fand ein Ruhejahr statt. Ein Ruhejahr ging mit dem Brauch einher in diesem Jahr nichts zu bebauen und Eigentum zurückzugeben. Somit kamen wirtschaftliche Tätigkeiten zum Erliegen – ein Ruhejahr war zugleich also auch ein wirtschaftliches Ruhejahr.
Durch die Miteinbeziehung der Schaltjahre in die Berechnung der Ruhejahre, ergeben sich für jedes Ruhejahr neue Intervalle: Ein Heiliges Jahr findet somit in diesem Rhythmus statt: 6-5-6-11. Das letzte Heilige Jahr wurde 2010 ausgerufen, somit findet das nächste Heilige Jahr 2021 statt. Dann wieder 2027, 2032 und 2038.
DAS ERSTE HEILIGE JAHR IM MITTELALTER
Über den Zeitpunkt des ersten offiziellen Heiligen Jahres ist sich Kirche und Wissenschaft uneins. Moderne Jakobswegforscher, wie beispielsweise Prof. Paolo Caucci von Saucken, sehen 1434 als erstes, historisch belegbares Heiliges Jahr in Spanien an.
Die Kathedrale in Santiago sagt dagegen, dass ein Heiliges Compostelanisches Jahr schon 1182 zum ersten Mal gefeiert wurde. Das Gründungsdokument des Heiligen Compostelanischen Jahres, die päpstliche Bulle ‚Regis aeterni‘ (‚Ewiger König‘) bietet Anhaltspunkte für die historische Einordnung des ersten Heiligen Jahres.
Es gibt jedoch mehrere Hinweise darauf, dass diese Bulle eine mittelalterliche Fälschung sein könnte. Historiker haben entdeckt, dass die Bulle welche angeblich von Papst Alexander III 1179 verkündet wurde, Hinweise auf Ereignisse enthält, die 1179 noch gar nicht stattgefunden hatten.
Jubeljahr und päpstliche Bulle
So zum Beispiel ein Verweis auf das erste römische Jubeljahr, welches im Jahr 1300 stattfand, 121 Jahre nachdem die Bulle angeblich verfasst wurde. Diese Unstimmigkeiten nachzuweisen erweist sich jedoch heute als schwierig, da die einzigen erhaltenen Kopien aus dem 15ten Jahrhundert stammen, vierhundert Jahre nachdem die Bulle angeblich verfasst wurde.
Abgesehen von der Unklarheit über das Originalverfasserdatum der päpstlichen Bulle, bestehen ebenfalls Zweifel über den Zeitpunkt der ersten Feierlichkeiten des Heiligen Jahres in Spanien.
Belegen nach wurde der Besuch der Kathedrale bereits im 13. Jahrhundert mit Privilegien belohnt. Dies geht aus einer überlieferten Liste von Teilablässen, die im 13. Jahrhundert dort ‚erhältlich‘ waren, hervor.
Bis heute gibt es jedoch keinen sicheren Beleg für die Existenz eines Plenarablasses vor dem 15. Jahrhundert. Da ein Plenarablass unumgänglich ist für den Nachweis eines Heiligen Jahres, ist die Jahresangabe daher umstritten.
DIE ERSTEN PILGERFAHRTEN ANLÄSSLICH DES HEILIGEN JAHRES
Erste Hinweise auf Pilgerfahrten zu den Feierlichkeiten eines Heiligen Jahres sind ebenfalls für das 15. Jahrhundert verzeichnet. Aus den Lizenzen der englischen Krone für Schiffspassagen nach Santiago geht hervor, dass erstmals im Jahr 1428, welches ebenfalls ein Heiliges Jahr war, mit 916 Pilgern aus England ein deutlicher Anstieg gegenüber den Vorjahren feststellbar war.
Dies gilt ebenso für 1434, als 2310 englischen Pilgern die Überfahrt nach Spanien gestattet wurde. Hingegen scheint 1423, als der 25. Juli ebenfalls ein Sonntag war, noch kein Gnadenjahr ausgerufen worden zu sein; in jenem Jahr wurde lediglich 60 Passagieren eine Lizenz ausgestellt.
Die Pilger standen in einem Heiligen Jahr unter besonderem Schutz der Staatsoberhäupter. So gewährte König Johann II. von Aragón 1434 und 1445 „den Einwohnern der Königreiche Italien, Frankreich, Deutschland, Ungarn, Schweden, Norwegen oder von jedweder anderen Nation“ freies Geleit auf dem See- und dem Landweg, in der Nacht und am Tage.
Aufgrund des Anstiegs der Schiffspassagen wird deutlich, dass gegen Ende des 15. Jahrhunderts etwa vierzehnmal so viele Pilger nach Santiago gekommen sind. Papst Urban VIII. hatte 1630 den Apostel „Jakobus der Ältere“ zum nationalen Schutzpatron Spaniens bestimmt.
Santiago als Pilgerzentrum
Seither gilt auch Santiago de Compostela offiziell als christliches Pilgerzentrum. Popularität der Pilgerfahrten nahm in den folgenden Jahrhunderten zwar trotzdem stark ab, erlebte jedoch einen erneuten Aufschwung im 20. Jahrhundert nachdem General Francisco Franco den Apostel Jakob im Vorfeld des Heiligen Jahres 1938 erneut zum Nationalheiligen Spaniens bestimmt hatte.
1993 begann die Regierung der Autonomen Region Galicien unter dem Label „Xacobeo“ die touristische Vermarktung der Heiligen Jahre.
Kritiker sehen dadurch die religiösen Anliegen zunehmend verdeckt, auch wenn die Erzdiözese mit engagierten Hirtenschreiben der jeweiligen Erzbischöfe den geistigen Sinngehalt von Umkehr und Erneuerung wieder in das Bewusstsein der Menschen zu holen versucht. Hunderte Gläubige vor den Beichtstühlen in den Heiligen Jahren 1999 und 2004 bewiesen jedoch, dass die religiösen Inhalte nach wie vor von großer Bedeutung sind.
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FEIERLICHKEITEN IM HEILIGEN JAHR
Die Praxis, aus Anlass eines Heiligen Jahres die Heilige Pforte zu öffnen, ist seit dem späten 15. Jahrhundert belegt und geht auf das Vorbild der Heiligen Pforte in der Petrusbasilika in Rom zurück.
Die Ankunft an der Kathedrale von Santiago de Compostela, wo die Gläubigen das Durchschreiten der heiligen Pforte erwartet, läutet ein Heiliges Jahr Santiago de Compostelas ein.
Als Pforte dient eine romanische Tür an der Ostseite der Kathedrale zwischen der Erlöser- (span. Capilla del Salvador) und der Peterskapelle (span. Capilla de San Pedro). Die Tür führt in den Chorumgang.
Im Jahre 1611 wurde die Pforte nach Plänen der Baumeister Gonzáles Araujo und Fernández Lechuga durch einen frühbarocken Vorbau erweitert. Der Vorbau zeigt die Skulpturen des hl. Jakobus und seiner Schüler Athanasius und Theodorus.
Beim Durchschreiten der Heiligen Pforte betreten die Pilger die Kathedrale unter der lateinischen Inschrift Venient omne gentes et dicen gloria tibi Domine („Es kommen alle Völker und verkünden Deine Ehre, Herr“).
HEILIGES JAHR: wie es in 2021 gefeiert wurde
Auch im Heiligen Jahr 2021 haben die Feierlichkeiten um den 25. Juli wieder zwei ganze Wochen gedauert. In beiden Wochen fanden sehr abwechslungsreiche Kulturveranstaltungen statt. Musikkonzerte, Theateraufführungen, ein Zusammenkommen von Blaskapellen aus ganz Galizien, Vorführungen regionaler Trachtenmoden und Volkstänze waren weitere Programmpunkte der Festtage.
Touren durch Restaurants und Bars eignen sich, um die Gastronomie von Santiago in Form von Tapas kennen zu lernen. Wem es gefällt, der hat im November nochmals die Möglichkeit das hierfür eigene Tapas-Festival zu besuchen. Restaurants stellen ihre eigenen Tapas-Kreationen vor, welche von den Besuchern bewertet werden. Der „Tapasportes“, ein Tapas-Wegweiser, führt die Touristen auf verschiedenen Routen durch die Stadt. Für jede probierte Tapa erhält man einen Stempel.
ERÖFFNUNGSZEREMONIE HEILIGE PFORTE
Die Eröffnungszeremonie sowie die Schließungszeremonie jeweils am 31. Dezember ist ein besonderer Festakt. Am Abend des 31sten Dezember vor dem Heiligen Jahr, der Eröffnungszeremonie, klopft der Erzbischof von Santiago de Compostela als symbolische Handlung für die Anstrengungen des Weges, von außen auf der Plaza de La Quintana dreimal mit einem Silberhammer an die Mauer, welche die Heilige Pforte verdeckt.
Die Pforte wird daraufhin eingerissen und der Zugang zur Kathedrale somit offen gelegt. Als erstes durchschreitet der Erzbischof mit erhobenem Bischofsstab hindurch gefolgt von einer Prozession von Dienern der Kirche, Ehrengästen und anderen Gläubigen.
Es wird eine feierliche Eröffnungsmesse abgehalten. Am Endeder Zeremonie wird der Hammer den Erzbischof benutzt, um an die Mauer zu klopfen, einem Ehrengast geschenkt. Die Mauerbrocken sind beliebte Souvenirs für die Anwesenden.
Die Schließung der Gnadenpforte läuft ähnlich ab. Der Erzbischof, der diesmal als letzter durch die Tür geht verschließt sie in einem kurzen, liturgischen Akt von innen, und während die Heilige Messe gefeiert wird, wird die Heilige Pforte wieder zugemauert.
DIE HEILIGE PFORTE WIRD AM 31. DEZEMBER 2026 GEÖFFNET
Die jahrhundertealte Tradition, die Steinmauer einzureißen, die die Heilige Pforte versiegelte, hat das Domkapitel leider abgeschafft. Die Gründe dafür sind die frisch restaurierten Innenräume des Doms vor Staub zu bewahren.
Zuletzt war es eine Mauer aus aufgeschichteten Steinen, die Stunden vor der Zeremonie errichtet wurde. Diese erinnerte an die Mauer, die in der Vergangenheit (bis 1999) am Ende eines Heiligen Jahres errichtet wurde. Normalerweise blieb diese Mauer bis zum Tag der Einweihung des nächsten Jubiläums fixiert und versiegelte den Säulengang.
Es wurde dieses Jahr auch nicht wie normalerweise üblich, ein neuer Silberhammer für die Eröffnungsfeier in Auftrag gegeben.
Somit wird ein weiterer Brauch der Pilgerschaft wegfallen. Wer sich an die 90er Jahre erinnert, wird sich noch an die „Handlegung“ in die Säule des „Portico de la Gloria“ erinnern können und das Ritual des Kopfstoßes. Auch die Umarmung des Apostels auf dem Hochaltar gehörte dazu. Eigentlich schade. Vielleicht gibt es noch eine kleine Hoffnung, dass dies wieder möglich sein wird, wenn die Pandemie vorbei ist?
GOTTESDIENSTE WERDEN LIVE IM INTERNET ÜBERTRAGEN
Die Messe zur Öffnung der Heilige Pforte wurde am 31.Dezember um 16:30 Uhr übertragen. So ist auch für das nächste Heilige Jahr in 2027 eine Übertragung im Internet sehr wahrscheinlich.
Hier ein Einblick in die Feierlichkeiten vom 31.12.2020, vom spanischen Fernsehen übertragen, Dauer: 5:23 Min. ab Minute 3:00 beginnt die Öffnung der Heiligen Pforte im Jubeljahr:
Es war in 2021 eine einfache Zeremonie mit strengen (Corona) Einschränkungen und es waren nur wenige Bischöfe, Priester und zivile und militärische Autoritäten anwesend. Im Innenbereich der Klausur waren für 70 Personen Stühle aufgestellt. Dort konnten die Feierlichkeiten auch auf Bildschirmen erlebt werden.
Karten dafür konnten ab 21.Dezember nur persönlich zwischen 12:00 Uhr und 14:00 Uhr abgeholt werden.
LOHNENSWERT DABEI ZU SEIN
Beide Feierlichkeiten stellen einen besonderen Festakt dar dem beizuwohnen es sich lohnt. Abends gibt es in normalen Jahren je ein großes Feuerwerk, Gesang und Tanz in den Straßen und Gassen und Bewohner und Pilger feiern zusammen.
Nach dem Öffnen der Heiligen Pforte am letzten Tag des Dezembers, wird auch eine zivile Veranstaltung abgehalten, um das Xacobeo (galicisch: Heiliges Jahr, Jubeljahr) mit der weltweiten Ausstrahlung einer speziell für diesen Anlass konzipierten audiovisuellen Produktion zu eröffnen.
Normalerweise beginnt die Festival Saison in Santiago de Compostela bereits zum Jahresbeginn mit den zwei stadteignen Karnevalsparaden 1 Tag vor- sowie am Aschermittwoch, welche bestehend aus Tänzern, Musikanten, Jongleuren und Darsteller in bunten Kostümen die alte Karnevalstradition Galiziens tausenden von Schaulustigen präsentieren.
HEILIGES JAHR: KULTURELLE EREIGNISSE IN 2021
Wer es lieber ruhig kulturell hat, der findet Freude an zahlreichen kulturellen Ereignissen 2021.
Über das Jahr verteilt finden verschiedene Ausstellungen statt (z.B. Galicia Futuro vom 1. Mai bis zum 31. Oktober; oder Mit Auto und Kamera auf dem Jakobsweg vom 1. Juni bis zum 30. November:).
Im Sala Capitol, sowie weiteren Veranstaltungsorten finden das ganze Jahr über und im Sommer fast täglich Konzerte statt. Die angekündigten Künstler erreichen von religiöser Musik bis hin zu modernem Pop mit Daddy Yanke und Jason Derulo eine riesige Bandbreite.
Natürlich sind auch die kirchlichen Feste in Santiago de Compostela ein besonderer Anlass, so zum Beispiel Ostern (29. März – 2. April) welche ebenfalls in der Kathedrale Santiagos abgehalten werden.
Da die Sehenswürdigkeiten Santiago de Compostelas zu jeder Jahreszeit zugänglich sind, sind die verschiedenen Caminos bereits ab der Semana Santa (vor Ostern, 28. März bis zum 2. April) bis in den Sommer hinein gewöhnlich stark frequentiert.
Auch im Mai gibt es eine Besonderheit in Santiago de Compostela. Beginnend an Maria Himmelfahrt (span. Jueves de Asuncion, 13. Mai) bietet sich die Gelegenheit an der „Feria del Ganado“ teilzunehmen. Dieses 10-tägige Fest hat seinen Ursprung im säkulären agrarischen und religiösen Charakter der Stadt.
Das Festival welches sich ursprünglich um die Viehverkäufe ausgehend vom bäuerlichen Lebensstil des Mittelalters drehte, wird mit der traditionellen Pferdemesse am Himmelfahrtstag begonnen und ist mittlerweile zu einer unausweichlichen Freizeit- und Erholungsveranstaltung für Anwohner, Studenten und Touristen geworden.
Möchte man jedoch während eines Heiligen Jahres den Rummel in den Sommermonaten vermeiden und in Ruhe in Santiago ankommen, sind der frühe März, sowie April und Oktober ideal, um den Camino zu Wandern oder mit dem Rad zu befahren. Die Wetterbedingungen sind dann auch hervorragend!
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Feierlichkeiten am Jakobustag
Die Feierlichkeiten zum Nationalfeiertag am 25. Juli beginnen bereits am 24. Juli um zwölf Uhr mittags, wenn die Glocken der Kathedrale das Geschehen dieser Nacht ankündigen. Zu Ehren des Apostels findet eine beeindruckende Lasershow sowie eine Feuerwerksshow (span. Fuego del apostol) statt.
Die Frontfassade der Kathedrale sowie auch der Palacio de Rajoy, das Rathaus Santiago de Compostelas, werden als Projektionsfläche für eine Multimediashow genutzt.
Musiker untermalen die Show mit passender Musik. Die Plaza del Obradoiro auf welchem sich die Kathedrale befindet, wird vollständig mit Licht bestrahlt, sodass sich die Zuschauer in einer magischen Welt befinden.
Zum 25. Juli selbst, dem Nationalfeiertag Galiziens, der Jakobstag, sollte man Wochen im Voraus bereits seine Unterkunft gesichert haben. Der Jakobstag, Namenspatron des Jakobsweges und Bruder des Evangelisten Johannes, wird in der christlichen Kirche seit dem 8. Jahrhundert gefeiert.
Am 25. Juli wird an die Auffindung der Gebeine des Apostels Jakobs in Galizien erinnert. Die Wallfahrten waren nach ihrer Blütezeit im Mittelalter fast vollständig zum Erliegen gekommen. Seit der Ernennung des Apostel Jakobs zum Nationalheiligen, gehört die „Ofrenda al Apostol“, eine Opfergabe der spanischen Nation an das Domkapitel, zu den Höhepunkten der Festlichkeiten im Heiligen Jahr.
Mit diesem Ritual beginnen die Feierlichkeiten am 25. Juli zum Ehrentag des heiligen Jakobus um zehn Uhr nach einer feierlichen Prozession zur heiligen Messe in der Kathedrale. Der spanische König oder ein Abgesandter des Königshauses bietet während des Gottesdienstes dem Apostel seine traditionelle Opfergabe dar.
BEDEUTUNG DES HEILIGEN JAHRES
Ein Heiliges Jahr ist für die römisch-katholischen Christen besonders wichtig, da es ihnen die Möglichkeit bietet einen vollständigen Sündenablass zu erhalten.
Es ist wichtig zu verstehen, dass es dafür keine Rolle spielt, wie man nach Santiago kommt, sondern nur dass man kommt. Auch Buspilger können so den Ablass erhalten, jedoch keine„Compostela“ eine Urkunde welche jedem nicht-motorisierten Pilger zusteht.
Der Ablassbrief ist nur für getaufte römisch-katholische, und katholische Christen, die einer Kirche angehören, die in voller Union mit Rom ist, erhältlich.
Um den Sündenablass zu erhalten, welcher entweder für sich selbst oder einen Verstorbenen ausgegeben werden kann, muss jeder Pilger einige Bedingungen erfüllen, diese sind jedoch beinahe eine Selbstverständlichkeit und oft auch mit einem normalen Besuch in Santiago de Compostela verbunden:
- Besuch der Kathedrale von Santiago de Compostela während des Heiligen Jahres: Dort soll man ein Gebet für die Anliegen des Papstes verrichten. Dem Besuch der Kathedrale soll der Bußgesinnung und der Wunsch der Gottesverehrung zu Grunde liegen.
- Empfang der Beichte und Erhalt des Bußsakramentes beim Besuch der Kathedrale selbst oder 15 Tage vor oder nach dem Besuch der Kathedrale, sowie die Teilnahme an der Eucharistie.
- Teilnahme an deinem Gottesdienst in der Kathedrale, die Verrichtung des Vaterunsers, des Credo und eines Gebetes in den beiden Intentionen des Papstes für den jeweiligen Monat.
Das Jahr 2021 als Symbol der Hoffnung ist das perfekte Jahr für die Ausrufung eines Heiligen Jahres. Verbunden mit den seltenen Ereignissen welche im nächsten Jahr in Santiago de Compostela stattfinden, ist eine Pilgerreise ein lohnenswerter Grund, sich eine Auszeit zu nehmen.
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Meine Frage, muss ich geimpft sein wenn ich nach Spanien fliege u. Den Jakobsweg gehe. Und sind die Herbergen geöffnet? Lg claudia
Liebe Claudia,
Bis Mai gilt Ausnahmezustand. Wie es danach weitergeht ist heute noch nicht zu sagen. Auch nicht, welche Herbergen dann geöffnet sind bzw. wieviele Herbergen es dann noch gibt. Und- eine Impfung ist natürlich eine persönliche Entscheidung sofern es nicht hierzu auch bald Regeln gibt.
Buen Camino
Peter
Ein Gutes Neues Jahr euch allen!
Heiliges Jahr, Ablass und erforderliches: hinsichtlich Beichte und Eucharistie in Santiago de Compostela – die sollte ja einerseits verständlich für den Beichnehmer sein und andererseits sollten die beichtende Person von diesem Beichtgespräch geistlich profitieren, Die deutschsprachigen Pilger können sich an die Auslandsseelsorge wenden
https://www.auslandsseelsorge.de/pilgerseelsorge-santiago-de-compostela
2019 waren deutschsprachige Messen in in der Kirche San Fiz de Solovio um 8:00 Uhr, direkt neben den Markthallen, im Heiligen Jahr 2021-22 wird gewiss, wenn es coronabedingte Auflagen zulassen, eine geistliche Betreuung deutschsprachiger Pilger möglich sein.
An den caminos selbst gibt es eine Vielzahl von Pfarrkirchen, dazu folgende interaktive Karte
https://www.google.es/maps/@40.6631256,-6.2287334,7z/data=!4m2!6m1!1s1Ri9eQL2rE26aoP3mQkZYbHWzBC4?hl=es
Bernhard aus Tinos
Lieber Bernhard,
herzlichen Dank für deine ergänzende Hinweise.
Buen Camino
Peter