Der Beuroner Jakobsweg ist ein historischer Pilgerweg, der vom Donautal zum Bodensee führt. Der Weg ist ca. 4 Tage lang und führt vom schönen Donautal durch den Linzgau zum Bodensee bis Konstanz.
Auf dem Weg können die Pilger die herrliche Natur genießen und die historischen Sehenswürdigkeiten bestaunen. Der Beuroner Jakobsweg ist ein wunderbarer Weg, um sich vom Alltagsstress zu erholen und die Schönheit der Natur an einem verlängerten Wochenende zu genießen.
Die Etappen vom Beuroner Jakobsweg
- Beuron – Meßkirch, 17,3 Km
- Meßkirch – Pfullendorf, 18,8 Km
- Pfullendorf – Überlingen, 25,5 Km
- Überlingen – Konstanz, 15,3 Km
Quelle: Vimeo, Peter Roeck
Kloster Beuron im Donautal
Das Kloster Beuron wurde bereits im 8.Jahrhundert erwähnt. Seit dem 11. Jh besiedelten Augustiner-Chorherren das Donautal. Nach der Säkularisation wurde 1863 in Beuron ein neues Benediktinerkloster gegründet.
In meiner Jugendzeit sind wir oft von Überlingen aus ins Donautal zum Kloster Beuron gefahren, manchmal auch mit dem Fahrrad. Das Donautal ist besonders auch im Herbst eine wunderschöne Wanderadresse. Im Gästehaus des Klosters sind nach wie vor Übernachtungen möglich, auch für Jakobsweg Pilger.
Das Kloster ist auch bekannt für seinen Kloster-Kunst-Verlag. Die Erzabtei Beuron besitzt zudem die größte Klosterbibliothek Deutschlands. Mit seinen über 400.000 Werken ist die Bibliothek nach Voranmeldung für wissenschaftliche Arbeiten nutzbar.
Jakobsweg Pilger sind Willkommen
In der ehemaligen Klosterbuchhandlung ist ein neues Pilgerbüro eingerichtet worden. Dies dient auch als Begegnungsstätte für Jakobswegpilger. Im Pilgerbüro gibt es auch den offiziellen Pilgerausweis.
Die Abtei Beuron war schon immer sehr gastfreundlich. Im Seminarhaus können sowohl Gäste der Veranstaltungen und Seminare unterkommen, als auch Jakobsweg Pilger. Ab Januar 2023 ist der Gästeflügel des Klosters wieder für Gäste nutzbar.
Die Zimmer sind einfach ausgestattet und man kann auch an der Liturgie der Benediktinermönche teilnehmen.
Beuroner Jakobspilger Gemeinschaft
Die Beuroner Jakobspilger-Gemeinschaft wurde am 7. Juni 2008 gegründet und hat inzwischen über 1400 Mitglieder.
Die Pilgergemeinschaft kümmert sich um Jakobswege der „Via Beuronensis“ / Beuroner Jakobsweg zwischen Tübingen und Konstanz, sowie um die Pilgerbüros in Beuron und Pfullendorf. Sie veranstaltet jährlich regionale Pilgerreisen, Einkehrtage und bietet Beratungen zum Pilgern auf Jakobswegen an.
Zudem stellt sie Pilgerausweise aus. Pilgern ist eine der wichtigsten geistlichen Übungen, die neben dem Gebet und Fasten auch in vielen Religionen praktiziert wird.
Das Büro der Beuroner Jakobspilger-Gemeinschaft findest du im Benediktusweg 1.
Durch den landschaftlich schönen Linzgau
Der Linzgau ist eine Hügellandschaft im südwestlichen Baden-Württemberg. Er erstreckt sich südlich der Donau bis zum Bodensee. Der Name Linzgau leitet sich vom keltischen Flussnamen Lentia ab, später Linzer Aach. Der Ort Aach-Linz in der Nähe vom Pfullendorf trägt seinen Namden durch die Nähe zur Quelle der Aach.
Die höchste Erhebung auf der Via Beuronensis ist gleich nach dem Aufstieg vom Kloster Beuron auf 630 Meter im Donautal, zum Schloss Bronnen auf 811 Meter ü.M.
Der Beuroner Jakobsweg führt dann durch den wunderschönen Linzgau bis Meßkirch und vorbei an Pfullendorf nach Überlingen. Auf der Via Beuronensis gelangen die Pilger zum Bodensee, wo sich in Überlingen die kleine Jodokkirche befindet. Der Weg durch die schöne Landschaft bis zum Bodensee ist ein einzigartiges Erlebnis.
Der Beuroner Jakobsweg nach Santiago de Compostela
Der Beuroner Jakobsweg teilt sich in 4 Etappen auf, die jeweils einen Tag lang sind und führt vom Kloster Beuron nach Konstanz am Bodensee. Im folgenden findest du auf der Beuroner Jakobsweg Karte die Etappen im Detail.
Quelle: Outdooractive
1.Etappe von Beuron nach Meßkirch
Vom Kloster über das Liebfrauental vorbei an der Lourdesgrotte steigt der Weg an. Am Schloss Bronnen vorbei kann man in Buchheim den Aussichtsturm besteigen. Von dort oben hat man eine herrliche Sicht bis zu den Windungen der oberen Donau. Die Hügellandschaft und die schwäbische Alb begleiten den Blick zurück auf den Pilgerweg.
Der Weg führt unter anderem noch vorbei an der Jägerhaushöhle, Buchheim, Altheim, Heudorf und führt dann bis Meßkirch.
2.Etappe von Meßkirch nach Pfullendorf
Schnerkingen, Wald, Pfullendorf
Ehemaliges Kloster Wald
Das Kloster Wald ist ein riesiger Gebäudekomplex aus dem 13.Jahrhundert. Es wurde als Reichsadeligenstift der Zisterzienserinnen gegründet. Über 600 Jahre lang wurden hier viele niedrige Adelige und Patriziertöchter ausgebildet und gingen dort auch zur Schule. Heute beherbergt das Kloster Wald eine Heimschule in der hauptsächlich Mädchen ihr Abitur erlangen können und gleichzeitig eine Ausbildung in einem Handwerk erlernen können.
Pfullendorf
In Pfullendorf gab es schon sehr früh eine Kirche, die dem Heiligen Jakobus geweiht war. Die Stadtkirche, Jakobuskirche, ist sehenswert für alle Jakobuspilger. Viele Figuren und Darstellungen des Heiligen Apostels sind in der Kirche zu sehen. Die große Glocke im Kirchturm wird ebenfalls von zwei Jakobusreliefs geschmückt. Pfullendorf war im Mittelalter an der oberschwäbischen Pilgerroute von Ulm nach Konstanz gelegen.
3.Etappe von Pfullendorf nach Überlingen
Großstadelhofen, (Kapelle St.Wendelin), Großschönach, Tongrube Herdwangen, Taisersdorf, Hohenbodman, (Aussichtsturm), Owingen, Lugenhof, Überlingen, (Aufkircher Tor) (Jodokkapelle), (Seepromenade)
Überlingen, meine Heimatstadt
In Überlingen am Bodensee bin ich aufgewachsen. Selbstverständlich nicht nur deshalb ist für mich Überlingen die schönste Stadt am Bodensee. Der Beuroner Jakobsweg führt direkt durch die ehemalige freie Reichsstadt bis zum Landungsplatz.
Durch das Aufkircher Tor betritt der Jakobswegpilger die ehemalige freie Reichsstadt Überlingen. Im Aufkircher Tor ist die historische Schwerttanzgruppe beheimatet. Der Schwerttanz ist ein uralter Tanz, der schon bei den Germanen gepflegt wurde.
Die Jodokkirche im Überlingen Dorf
Weiter stadteinwärts liegt auf der linken Seite im Stadtteil Dorf die kleine Jodokkirche. In ihr habe ich vor vielen Jahren immer wieder Diavorträge über den Jakobsweg gehalten.
Die Jodokkirche im Stadtteil Dorf in Überlingen am Bodensee, liegt direkt an der Via Beuronensis. Den Pilgerstempel von St. Jodok gibt es übrigens im St. Nikolaus Pfarramt, gegenüber des Nikolausmünsters.
Im Jahr 2024 feiert die St. Jodok-Kirche ihr 600 Jähriges bestehen. Die Stiftungsurkunde datiert aus dem April 1424 als der Überlinger Bürger Burkart Hipp der Stadt die Kirche stiftete. Von den sehenswerten Wandfresken aus dem 15. Jahrhundert ist im inneren der Kirche auf der nördlichen Seite die Legende des Hühnerwunders auf dem Jakobsweg zu bestaunen.
Jakobsweg Bruderschaft in Überlingen
Seit 1462 gab es auch eine Jakobsbruderschaft, die sich um die durchziehenden Pilger kümmerte. In einer Herbergsordnung aus dem 16. Jahrhundert wird beschrieben, dass dem Pilger Unterkunft für eine Nacht, eine Suppe und einen Zehrpfennig für seine weitere Reise gewährt werden sollte.
Weitere Sehenswürdigkeiten in Überlingen
das Sankt Nikolaus Münster
Erlebe die einzigartige Atmosphäre des Sankt Nikolaus Münsters in Überlingen am Bodensee. Besuche die mittelalterliche Kirche, die auf eine über 700-jährige Geschichte zurückblickt, und erfahre mehr über die bemerkenswerte gotische Architektur und seine interessanten Kunstwerke. Entdecke den historischen Charme des Sankt Nikolaus Münsters mit seinem holzgeschnitzten Hochaltar von Jörg Zürn.
Städtisches Museum
Stadtgarten mit Stadtgraben und Wehrtürmen.
Pilgerstempel | Bild: Hanspeter Walter
4.Etappe von Überlingen nach Konstanz
Wallhausen, (Bodenseerundweg), Dingelsdorf, Litzelstetten, Mainau, Egg, Staat, Seeheim, Konstanz;
Oder ab Wallhausen auf dem E1 Querweg Freiburg-Bodensee, durch die Wälder nach Litzelstetten, durch den Wald an Sankt Katharina vorbei Universität, Konstanz.
Konstanz
Weitere Jakobswege ab Konstanz
ab Konstanz führt der sogenannte Schwabenweg durch die Schweiz zum Kloster Einsiedeln. Seinen Namen bekam dieser Pilgerweg, weil er von Augsburg und Ulm kommend, und auch über die Schwäbische Alb, die sogenannten Schwaben in die Schweiz brachte.